Diese Woche habe ich Brot gebacken. Dinkelbrot.
Früher hatte ich mal einen Brotbackautomaten. Eine richtig stabile Maschine. Leider wurde das Brot damit zwar schmackhaft, aber immer spundig. Also innen drin feucht und klebrig. Beim Schneiden riß es einfach in mehrere Teile und war nicht wirklich als BROT zu verwenden. Leider. Außerdem mag ich eigentlich lieber einen Brotlaib anstelle eines Kastenbrotes.
Zuerst stand die Maschine im Schrank, dann in einer Ecke und schließlich wurde sie bei unserem Umzug vor vielen Jahren ordentlich in einen Umzugskarton verpackt.
Seitdem sind etliche Jahre vergangen. Die Maschine fristet seitdem ihr Dasein auf dem Dachboden. Irgendwo im staubigen Dunkel eines Umzugskartons. Nicht aufzufinden unter vielen anderen Umzugskartons, die noch auf dem Dachboden lagern. Im Dunkeln.
Aufgrund meiner Lebensmittelallergie sagte mir meine Ärztin diese Woche, ich solle doch mein Brot selberbacken. Mit Dinkel, der solle weniger allergieauslösend sein als Roggen- oder Weizenmehl. Brot selberbacken? Das auch noch? Mir reicht schon das ewige Gesuche nach Lebensmitteln, die ich vertragen kann.
Dennoch bin ich am selben Abend also in den Bioladen um die Ecke und habe 1 kg feinstes Bio-Vollkorn-Dinkelmehl eingekauft. Braun und naturbelassen. Gesund.
– Ich mag ja Bio. Wirklich.
Wieder zuhause zögerte ich, ob ich jetzt wirklich im Dunkeln noch auf dem Dachboden herumkriechen wollte. Auf der Suche nach dem Einen, dem Unauffindbaren, dem lange verdrängten Karton mit der Brotbackmaschine. Wollte ich?
Nein.
Aber es mußte doch eine Alternative geben? Besonders viel Zeit wollte ich an dem Abend eigentlich nicht mehr fürs Backen aufbringen. Laibbrot? Kastenbrot? Also ab ins Internet. Zu euch.
Was soll ich sagen?
Fündig geworden auf einem meiner Lieblingsblogs.
Nämlich bei der Ex auf Laute(r) Lieblingsstücke. Das war das 5-Minuten-Brot.
Und dann noch die kürzere Variante davon bei Frau Kännchen Caro. Das 3-Minuten-Brot.
Das Rezept ist so genial. Und es dauert wirklich nicht lang.
***
so habe ich es gemacht:
Das geniale 3 Minutenbrot
1x Hefe (frisch oder Tüte) (ich habe 30gr frische Hefe genommen)
450 ml lauwarmes Wasser
500 g Dinkel-Vollkornmehl (oder anderes)
2 gestrichene TL Salz
2 EL Essig (z.B. Apfelessig)
Nüsse und Kerne nach Belieben (habe ich weggelassen)
Zubereitung:
Eine große Kastenform einfetten und mit Mehl ausstäuben.
In einer großen Schüssel die Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen, also einfach verrühren bis sie sich auflöst, alles andere dazugeben und kurz verkneten. Hierfür kann man einen normalen Kochlöffel nehmen und braucht kein elektrisches Rührgerät.
Teig in die Kastenform füllen.
In den KALTEN(!!!) Backofen (Brot NICHT gehen lassen!!!) auf die mittlere Schiene einschieben.
Unten eine feuerfeste(!) Tasse mit Wasser reinstellen.
Den Ofen auf 200°C stellen (unserer braucht nur 190°C) und 60 Min. backen.
Die Kastenform aus dem Ofen nehmen. Das Brot seitlich lösen (z.B. mit einem Holzspatel) und durch leichtes Rütteln soweit möglich auch von unten lösen, aber noch einige Minuten in der Form ruhen lassen.
Dann vorsichtig stürzen und auskühlen lassen.
Das Brot war so einfach herzustellen und schmeckt mit Schinken-Gurken-Belag, aber auch pur als reines Butterbrot.
Das nächste Mal werde ich ein paar Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne in den Teig geben und Brötchen aus dem Teig machen.
***
Frau Kännchen und liebe Ex, ganz vielen Dank für diese tollen Brot-Rezepte!