Welche 10 Dinge brauche ich für die Pflanzen-Anzucht?

Welche Pflanzen kann ich aus Samen vorziehen?

Jetzt Ende März / Anfang April ist genau der richtige Zeitpunkt für die Pflanzen-Anzucht aus Samen. Mit den richtigen Tools ist das Vorziehen von Samen auf der Fensterbank gar nicht so schwierig.

 

Tomatenanzucht nach 6 Wochen im Mini-Gewächshaus

 

Natürlich könnt ihr für euren Selbstversorger-Garten die Pflänzchen auch aus dem Gartenmarkt um die Ecke holen oder bei einem vertrauenswürdigen Pflanzenhändler im Internet bestellen. Gerade in den letzten Jahren hat sich hier viel getan. Mittlerweile gibt einige Pflanzen-Online-Händler, die wirklich gute Ware anbieten.

Wenn ihr jedoch komplett auf die Selbstversorgung umsteigen wollt und deswegen viele Pflanzen benötigt, lohnt es sich, die Setzlinge selbst vorzuziehen. Es ist einfach preiswerter.

Oder ihr möchtet gerne besondere Gemüsesorten ausprobieren? Da ist es einfacher an die Samen heranzukommen als an fertige Pflanzen.

Aber keine Bange! Das Anziehen der Pflanzen aus Samen ist gar nicht so schwer!
Mit meiner Checkliste von Zubehör für die Samen-Aussaat habt ihr sofort einen Überblick über die notwendigen Dinge für eine erfolgreiche Aussaat.

Was brauche ich für die erfolgreiche Pflanzen-Anzucht und das Vorziehen aus Samen?

Meine Checkliste

1. Samen kaufen

Ohne Samen geht es natürlich nicht! Macht euch Gedanken ob ihr lieber viele Setzlinge der gleichen Sorte oder lieber einen bunten Mix aus unterschiedlichen Sorten heranziehen wollt.

Bei ausgefallenen Sorten lohnt sich die Bestellung bei einem spezialisierten kleinen Fachbetrieb. Diese haben auch Samen, die der Großhandel nicht auf Lager hat. Im Gartenmarkt oder Baumarkt kann man jedoch die Standard Gemüsesorten in größeren Packungsgrößen erhalten. Macht euch keinen Kopf, wenn in diesem Jahr dann vielleicht ein paar Samen übrigbleiben. Ein Großteil der Samen keimt auch noch im nächsten und übernächsten Jahr. Oftmals auch länger. Die Samentütchen müssen nur dunkel, gut verschlossen, kühl und trocken gelagert werden.

Anders sieht es aus mit einjährigen Blumen. Diese keimen im ersten Jahr einfach am besten.

Online findet ihr hier eine gute Auswahl an empfehlenswerten Sorten.

Mein Blogbeitrag zu meinen Lieblingssorten.

Ein kleiner Tipp: Im April gibt es in vielen Orten Samen und Pflanzen Tauschbörsen. Diese werden z.B. von örtlichen Gartenvereinen durchgeführt. Oder ihr fragt einfach mal eure Gartennachbarn, ob Interesse an einem Samentausch besteht.
Wenn ihr also zuviele Samen habt und gerne noch etwas anderes ausprobieren möchtet, kommt ihr dort unter Gleichgesinnte.

 

2. Kleine Behälter für die Aussaat

Für die Anzucht geeignet sind Anzuchttöpfchen oder Aussaatschalen.

Wenn ihr euch für Torfquelltöpfe entscheidet, habt ihr die Erde schon dabei und später könnt ihr die Setzlinge komplett ohne Pikieren in euer Beet pflanzen.

Torffreie Anzuchttöpfe

Eine sehr nette und praktische Alternative finde ich, mit Hilfe einer Papiertopfpresse aus Holz kleine Töpfchen aus Zeitungspapier herzustellen, die später in der Erde zerfallen.

Dobar Papiertopfpresse 3er Set

 

3. Eine Anzucht-Schale, ein Mini-Gewächshaus oder ein Frühbeetkasten

Bestimmt kennt ihr diese kleinen grünen Mini-Gewächshäuser für das Fensterbrett. Solch ein Anzucht-Treibhaus gibt es mittlerweile in allen Größen und Preislagen.
Ich habe sie sogar schon als dünnwandige Einwegausführung gesehen, wobei ich mich dabei schon frage, ob sie vielleicht bei pflegliche Behandlung auch ein zweites oder drittes Jahr überstehen könnten.

Gewächsstation mit Vollspektrum LED-Beleuchtung von Smartwares

Alternativ könnt ihr natürlich auch einen Gefrierbeutel über eure Azuchttöpfchen stülpen oder die durchsichtigen Tomaten- oder Heidelbeer-Verkaufsbehälter aus dem Supermarkt zweckentfremdet verwenden. Ein richtiges Mini-Gewächshaus könnt ihr natürlich viele Jahre in Gebrauch haben.

Für draußen gibt es thermoisolierte Frühbeetkästen, die direkt an, im oder auf dem späteren Beet aufgestellt werden. Damit kann man die Setzlinge bereits im Freien unter Tageslichtbedingungen vorziehen.

 

4. Aussaat-Erde

Speziell für die Anzucht eignet sich am besten die sogenannte Aussaaterde. Sie ist fast keimfrei und ist von der Zusammensetzung ideal für die Aussaat. Alternativ kann man auch Komposterde nehmen, die ihr durch Mischen mit Sand und Vermikulite etwas „abgemagert“ habt.

Kräuter- und Anzuchterde, Bioqualität

Sir Graham Anzucht- und Kräutererde

Vor dem Einfüllen in die Töpfchen oder Aussaatschalen solltet ihr die Erde bereits etwas durchfeuchten.

Zudem ist zur besseren Feuchtigkeitsregulierung der Samen und Setzlinge das sogenannte Vermikulite besonders gut geeignet. Man bedeckt damit einfach die kleinen Samen und gießt leicht an.

 

5. Die elektrische Heizmatte

viele Samen benötigen für das Keimen eine bestimmte Temperatur. Leider lässt sich am Standort auf dem Fensterbrett mit der darunterliegenden Heizung nicht immer eine gleichmäßige Temperatur halten, den oftmals entstehen gerade nachts starke Schwankungen. Abhilfe könnt ihr mit einer Heizmatte schaffen, die man speziell in den Größen für kleine Anzuchtschalen und Mini-Gewächshäuser kaufen kann.

Durch die einstellbare Temperatur könnt ihr die Heizmatte sogar exakt auf die Sämlinge und deren spezielle Keimtemperatur einstellen. Z.B. brauchen Melonen eine höhere Keimtemperatur als Kohlrabi.

Anzucht-Heizmatte mit Thermostatregler

 

6. Das Bodenthermometer

Entscheidet ihr euch für die günstigere Heizmatte ohne Thermostat, könnt ihr problemlos mit einem Bodenthermometer die passende Temperatur der Aussaaterde messen.

Ebenso könnt ihr später damit die Bodentemperatur im Garten überprüfen, um den optimalen Zeitpunkt für das Umpflanzen ins Beet festzustellen.

Bodensonde 4 in 1 von Amtast ( misst Bodentemperatur, PH-Wert und Bodenfeuchtigkeit)

 

7. Eine Ballbrause oder ein Wasserzerstäuber

Mit einer guten Ballbrause könnt ihr die Samen besser befeuchten als mit der Gießkanne. Der feine Strahl einer Brause hilft, dass die Samen nicht unkontrolliert im Saatbett herumgeschwenkt werden, sondern an Ort und Stelle bleiben.

Anzucht-Ballbrause

Gardena Sprühflasche

 

8. Labels für Pflanzen

Ganz wichtig ist die Beschriftung eurer Pflanzen, damit ihr später auch noch wisst, was ihr eigentlich ausgesät habt.
Ich schreibe die Sorte, den Aussattermin und gerne auch den Hersteller auf die Schildchen. So weiß ich auch später noch genau, welche Marke am besten funktioniert und geschmeckt hat.

Normalerweise nehme ich die einfachen Stecklabels aus weißem Plastik oder aus Holz.
Wenn ihr aber etwas hübsches sucht, finde ich die Schiefer-Schildchen besonders nett. Man kann sie mit einem Kreidestift oder weißem Wachsstift beschriften und immer wieder neu verwenden.

Schiefer-Pflanzschilder

 

9. Die richtige Beleuchtung

mit dem passenden Uv-Spektrum könnt ihr erheblichen Einfluss auf das Wachstum eurer Sämlinge nehmen. Es ist hier besonders wichtig, dass die Sämlinge das volle Spektrum des natürlichen Lichtes erhalten, damit sie nicht lang und krakelig und somit geschwächt werden.

Mit einer guten Pflanzenlampe könnt ihr sogar im dunkelsten Eck für die passende Ausleuchtung sorgen.

Pflanzenlampe Vollspektrum mit 4fach Clip

Kleiner Tipp:
Im Winter könnt ihr mit der Pflanzen-Lampe die passenden Lichtverhältnisse für die Überwinterung eurer Balkon-Topfpflanzen im Keller schaffen, bevor ihr die Lampe dann im Frühjahr für die Aussaat verwendet.

 

10. Ein Pikierstab Tool

Haben eure Sämlinge 2 Keimblätter und weitere 2 bis 4 echte Blätter entwickelt, könnt ihr die kleinen Pflänzchen mit Hilfe des Pikierstabs in kleine Töpchen umsetzen. Hierbei aufpassen, dass keine der feinen Faserwurzeln beschädigt oder abgerissen werden.

Der Pikierstab wird dabei als Hilfsmittel wie ein Löffel oder Messer verwendet, um die kleinen Setzlinge aus der Aussaatschale herauszuholen um sie in kleine Töpfchen oder ins Beet umzusetzen ohne dabei die zarten Wurzeln zu beschädigen.

Pikierstab

 

Nach einigen weiteren Wochen geht es dann ab an den endgültigen Standort ins Beet!

 

11. Wenn man sich zum Schluss noch etwas gönnen möchte

Pflanztisch ‚Gartenfreude‘

 

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß bei der Aussaat und eine erfolgreiche Anzucht!

 



TOM GARTEN Linkpartner

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