Probleme im Garten
Krankheiten an Obstbäumen sind ein leidiges Thema, mit welchem die meisten Hobbygärtner jedoch schon einmal Erfahrungen machen mussten.
Solltet ihr bei euren Obstbäumen dann doch Schädlinge oder Krankheiten feststellen, wie z.B. die Kräuselkrankheit bei der Nektarine, kommt man oft nicht umhin, die Pflanzen mit einem Pflanzenschutzmittel zu behandeln. Aber wer möchte schon immer die Chemiekeule schwingen? Die Natur bietet soviele geeignete pflanzliche Wirkstoffe, da lohnt es sich, sich umzusehen.
Welches Mittel nehme ich bei welcher Obstbaum-Krankheit?
Ganz allgemein gilt:
Bei Schädlingen wie z.B. Milben und Eiergelegen sind Öl-Spritzungen gut geeignet.
Bei Blattkrankheiten nimmt man für die Spritzung besser eine Kupfer-Fungizid-Lösung.
Es gibt hier ganz unterschiedliche Zusammensetzungen mit Pflanzenwirkstoffen für die jeweiligen Probleme.
Bei der Öl-Spritzung nimmt man durchschnittlich ca. 20 ml Öl auf 1 lt Wasser, bei der Kupfer-Fungizid-Lösung durchschnittlich 15 ml auf 1 lt Wasser.
Beachtet hier bitte auch das Etikett auf der Flasche des Produktes.
Um es bequemer zu haben, kann man übrigens beide Mittel gleichzeitig in einer Mischung spritzen, das funktioniert auch.
Die Beratung in einem guten Gartenfachmarkt ist hilfreich, um für die jeweilige Krankheit das beste Mittel herauszufinden.
Vielleicht nehmt ihr zur Beratung einen kleinen Ast eures Baumes mit, an dem man die Krankheit gut erkennen kann.
Im Onlinekauf bekommt man eigentlich auch alles:
- Neem-Öl zur Schädlingsbekämpfung,
- Schachtelhalm-Extrakt als Vorbeugung gegen Pilzbefall, Mehltau, Sternrußtau, Schorf und Krautfäule,
- Brennessel-Extrakt zur Kräftigung u.a. nach einem Schädlingsbefall.
- Möchtet ihr ein englisches Mittel nehmen, sucht nach „Horticultural and dormant oil“.
Für die Spritzung braucht ihr dann noch eine geeignete Spritze. Mir gefallen diese besonders praktische 1-Liter-Doppelhub-Sprühflasche oder der stabile 3-lt-Drucksprüher mit verstellbarer Messingdüse für die Anwendung der Mittel.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Obstbaumspritzung? Wie muss ich vorgehen?
Oftmals spritzt man in einem 3-fach-Intervall:
Der beste Zeitpunkt zum Besprühen von Obstbäumen ist Ende November, wenn alle Blätter abgefallen sind, dann im Januar und nochmals Ende Februar vor dem Austrieb.
Macht euch jedoch nicht verrückt, falls ihr die ersten zwei Spritztermine verpasst habt. Oft hat man auch Glück und es hilft den Pflanzen trotzdem, wenn man nur die Spritzung kurz vor dem Austrieb durchführt.
Eine Öl-Spritzung kann man übrigens auch unterjährig durchführen, z.B. bei plötzlich auftretendem Blattlausbefall. Alternativ kann man hier jedoch auch mit Nützlingen wie z.B. den Marienkäfern arbeiten, die gerne den Blattläusen den Garaus machen.
Bitte auch unbedingt am Tag der Spritzung darauf achten, woher der Wind weht, damit ihr nicht aus Versehen gegen die Windrichtung sprüht und alles ins Gesicht bekommt. Sogar bei biologischen Mitteln wäre das nicht gesund!
Jetzt drücke ich euch ganz fest die Daumen, damit eure Pflanzen gut wachsen!