Wie überwintert man Dahlien?

Wann muss man Dahlien ausgraben?

Im Spätherbst vor dem ersten Frost ist es an der Zeit, die Dahlien aus dem Garten ins Winterlager zu holen.

Bei Dahlienknollen handelt es sich um frostempfindliche Wurzelrhizome,  die bereits bei einmaligen Temperaturen unter Null schnell matschig werden und kaputtgehen, denn sie sind nicht frosthart. Sollte also die Wettervorhersage die ersten Fröste melden, müsst ihr schnell im Garten alle Dahlien ausgraben und ins Haus bringen. Hierbei ist es vorerst völlig egal, in welchem Zustand.  Hauptsache schnell ausgebuddelt, damit sie keinen Minusgraden ausgesetzt sind.

Habt ihr den ersten Frost verpasst, könnt ihr trotzdem Glück haben und die Knollen sind nicht durchgefroren. Ist für die folgenden Nächte kein Frost angesagt, könnt ihr die Dahlienstengel bereits auf 20cm einkürzen und die Knollen noch für die folgenden 1-2 Wochen zum Ausreifen im Boden lassen.
Sind jedoch weitere Frostnächte angesagt, solltet ihr sofort mit dem Ausgraben anfangen.

Unser Ziel ist es natürlich, dass wir solche Aktionen nicht Hoppla-Hopp durchführen müssen, sondern wie ein guter Gärtner rechtzeitig und geplant vorgehen.

 

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Wie muss man die Dahlien ausgraben und für den Winter vorbereiten, wenn es schnell gehen muss?

Beim Ausgraben hält man mit der Grabegabel etwas Abstand zu den Stengeln, um beim Graben die großen Wurzelknollen nicht zu verletzen.
Jede Verletzung der Knolle würde eine Eintrittspforte für Keime und schädliche Bakterien darstellen, wodurch die Knollen geschwächt werden und zu faulen anfangen. Dies gilt es zu vermeiden.

Denkt desweiteren auch daran, die Dahlien nach Sorten getrennt einzupacken.
Ein findiger Gärtner hat hierfür bereits größere, mit den Sortennamen beschriftete Papiersäcke vorbereitet und muss beim Ausgraben die kleinen Bündel einfach nur in die richtige Tüte packen. Vielleicht sogar gleich ein beschriftetes Etikett an den Pflanzenhals befestigen?!
Muss es schnell gehen, kann man natürlich auch mit einem wasserfesten Edding den Sortennamen direkt auf die Knolle schreiben. Hierbei besteht leider die Gefahr, dass man durch das winterliche Schrumperln der Knolle im Frühjahr den namen nicht mehr entziffern kann.

Jegliche Teile von fauligen Stellen, Knollen mit Wurmlöchern oder auch abgebrochenen Knollen müssen vor dem Einlagern entfernt werden.

Normalerweise lässt man die Knollen 24 Stunden abtrocknen. Sind die Knollen noch sehr feucht, sollten sie einige Tage in einem trockenen Raum abtrocknen können. Sehr gut wäre es, wenn die Knollen hierbei auf einem Gitter lagern können, damit die Luft von allen Sieten herankommt.

Wie überwintert man Dahlien richtig?

Die richtige Vorgehensweise zur Dahlien-Einlagerung zu erlernen, ist gar nicht schwer.

Man benötigt für die Überwinterung der Knollen von Dahlien, Anemonen und Ranunkeln einen Raum mit einer durchschnittlichen Temperatur von ca. 5°-8° (bis 11°) Celsius und ca. 50% (bis 52%) Luftfeuchtigkeit. Ein klassischer Gemüse- und Kartoffelkeller ist hierfür optimal geeignet.
Zudem benötigt man einigermaßen luftdurchlässige Kisten, am besten Gitterboxen aus Plastik, die an der Seite Gitter oder viele Lüftungsschlitze haben. Karton geht auch, Gitterboxen und Körbe sind jedoch besser.
Diese Boxen schlägt man mit einem doppelten Jutesack aus und füllt in diesen ganz leicht feuchte Erde. Besonders geeignet hierfür ist Vermiculite, ein natürliches Granulat, das man jedes Jahr für die Überwinterung wiederverwenden kann. Die Feuchtigkeit des Granulats soll kaum zu spüren sein und sich so anfühlen, wie kalte, aber nicht nasse Erde, wenn man hineinfühlt. Das wäre ca. 1 Becher Wasser auf einen ganzen Sack Vermiculite vor der Verwendung. Alternativ könnte man jedoch auch Zeitungspapier verwenden.
Das sind also die Vorbereitungen.

Im Spätherbst schneidet man die Dahlien ca. 20 cm über dem Boden komplett ab.
Die letzten Blütenstengel sind übrigens eine wundervolle Zierde in der Vase oder ein nettes Mitbringsel zu einer Einladung.
Vorsichtig holt man die Knollen aus der Erde und schüttelt sie leicht ab, sodaß ein Großteil der umgebenden Erde von der Knolle abfällt.
An jeder Dahliensorte wird nun ein Plastiketikett mit dem Sortennamen oder Form, Farbe und ggf. Pflanzenhöhe befestigt.
Die Stiele werden nochmals bis auf ca. 5 cm eingekürzt.
Eventuell beschädigte Knollen entfernt man vorsichtig durch einen Schnitt mit einem scharfen Messer oder einer Amboss-Schere. Eine Teilung der Knollen sollte jedoch erst im Frühjahr erfolgen.
Man legt die Knollen nun auf ein Bett mit kaum feuchter Erde und gibt auch ein wenig Erde darüber, damit die Knollen ganz leicht bedeckt sind. Nun schlägt man die Jute darüber zusammen und legt noch ein weiteres Jutestück über die Kiste.
So vorbereitet können die Kisten den kompletten Winter über im Kartoffelkeller verbringen.
Man sollte die Kisten mit den Dahlienknollen monatlich einmal kontrollieren, ob irgendeine Kiste vielleicht zu trocken geworden ist; dann muss man etwas befeuchten. Oder vielleicht gibt es plötzlich einen unangenehmen Geruch, dann könnten einige Knollen gammeln; diese müssen dann unbedingt entfernt werden, damit die Fäule nicht auf andere Knollen überspringt. Ansonsten muss man nichts machen.
Erst Ende Februar muss man sich wieder darum kümmern, wenn man dann die Dahlienknollen säubert und teilt oder eventuell auch das Vortreiben im Gewächshaus beginnen möchte.

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